Deezer-Studie: Musikalische Prägung ist eine Frage des Alters

  • Bis zum zehnten Lebensjahr wird der Musikgeschmack am stärksten geprägt
  • Für 87% der Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder mit musikalischer Vielfalt aufwachsen
  • 59% der befragten Eltern versuchen aktiv, den Musikgeschmack ihrer Kinder zu beeinflussen

Deezer-_Kinder_Kopfhörer

Berlin, 28. November 2018: Der globale Audio-Streamingdienst Deezer hat 2.000 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland dazu befragt, inwieweit und vor allem wann ihr eigener Musikgeschmack den ihrer Kinder prägt. Die Ergebnisse zeigen, dass es ein bestimmtes Zeitfenster gibt, um ihnen verschiedene Musikstile näher zu bringen und musikalische Vorlieben zu erweitern.

Deezer verglich die Ergebnisse seiner Umfrage mit einer Literaturanalyse von Dr. Hauke Egermann, Musikwissenschaftler an der University of York. In der Umfrage gaben 79% der Eltern an, dass ihre Kinder vor dem zehnten Lebensjahr besonders positiv auf das Hören neuer Musik reagieren. Die von Dr. Egermann durchgeführte Literaturanalyse zum aktuellen Forschungsstand unterstützt diese Erkenntnisse und zeigt, dass das beste Alter, um den zukünftigen Musikgeschmack von Kindern zu prägen, zwischen acht und zehn Jahren liegt.

Nach dem Erreichen des zehnten Lebensjahres sind Kinder weniger empfänglich dafür, bisher unbekannte Genres zu mögen. Nur 19% der Eltern mit Kindern im Teenageralter gaben an, auf ihre Musik positive Reaktionen von ihrem Nachwuchs zu bekommen. Dabei wünschten sich 24% der Befragten, dass ihre Kinder auch im Alter zwischen 11 und 15 Jahren eine Vorliebe für die elterliche Musik entwickeln würden.

Musikalische Vielfalt im Kinderzimmer: Fast sechs von zehn Befragten (59%) versuchen, ihren Kindern ihre Lieblingslieder näher zu bringen, während 87% der befragten Eltern es für wichtig erachten, den musikalischen Horizont ihres Kindes zu erweitern. Zwei Drittel der Befragten (67%) spielt ihren Kindern daher eine möglichst breite Auswahl an Musik vor. Laut Dr. Egermann kann dies für Kinder von Vorteil sein, denn werden sie einer größeren Musikvielfalt ausgesetzt, so führt dies zu einer positiven sozialen Entwicklung und Anpassung im späteren Leben, wie frühere Studien gezeigt haben.

Während knapp ein Drittel der Eltern (29%) ihren Kindern die Musik vorspielt, die sie an ihre eigene Kindheit erinnert, ist es für Väter (60%) etwas wichtiger als für Mütter (57%), dass die eigenen Kinder „ihre“ Musik schätzen. Die Musik der Väter kommt bei Kindern auch besser an. So berichteten 68% der Väter, dass ihre Kinder, auf die mit ihnen geteilte Musik positiv reagieren, im Vergleich zu 63% der Mütter.

Eltern wenden verschiedene Taktiken an, um den Musikgeschmack ihrer Kinder zu beeinflussen. Dazu gehört das Hören von Liedern im Auto, weil die Kinder der Musik dann „nicht entkommen können“ wie auch gemeinsames Tanzen, um noch mehr Spaß beim Musik hören zu haben. Darüber hinaus nehmen 77% der Befragten ihr Kind zu einem Musikevent, wie einem Konzert oder einem Festival, mit. 16% der Eltern hielten dies sogar für die perfekte Gelegenheit, um ihren Kindern neue Musik näher zu bringen.

Punk-Fans könnten indessen Schwierigkeiten haben, ihre Kinder mit diesem Genres zu beeinflussen. Denn 28% der Befragten gaben an, dass ihren Kinder dieser Musikstil weniger gefällt und sie eher negativ darauf reagieren. Pop hingegen scheint bei Kindern besonders gut anzukommen (94% positive Reaktion), gefolgt von Dance (91%) und Easy Listening (89%).

„Es ist interessant zu sehen, dass ein großer Teil der Eltern ihre Lieblingsmusik mit ihren Kindern teilt”, sagt Richard Wernicke, Head of Editorial & Content CEE bei Deezer. „Als Vater einer Tochter, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn das Kind die elterlichen Musikvorlieben entdeckt und wie gemeinsames Musikhören einander näher bringen kann und manchmal auch zu Verwunderung auf beiden Seiten führt. Streaming erleichtert hierbei den Zugriff auf Musik und kann Eltern dabei unterstützen, dass ihre Kinder frühzeitig von einer größeren Auswahl an Songs und Genres profitieren.“

Dr. Hauke Egermann von der York University kommentiert: „Kinder haben eine gewisse ‚Offenheit’ gegenüber neuer Musik. Das bedeutet, dass Eltern eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Musikgeschmacks ihrer Kinder spielen. Der Faktor Zeit ist hier jedoch entscheidend. Eine Einflussnahme erscheint am wirksamsten in der Zeit vor dem zehnten Lebensjahr und dem Beginn der Pubertät zu sein. Während der Pubertät versuchen sich Kinder den elterlichen Entscheidungen zu entziehen und werden stärker von ihren Altersgenossen beeinflusst. Wenn Kinder vor dieser Phase verschiedene Genres kennenlernen, so legt die Forschung nahe, dass sie als Erwachsene an vielen unterschiedlichen Musikrichtungen Gefallen finden werden. Zu den Vorteilen eines breiteren Musikgeschmacks gehört die Fähigkeit, Musik zu nutzen, um besser mit den eigenen Emotionen umgehen zu können und leichter mit anderen Kontakt zu knüpfen sowie andere Kulturen besser zu verstehen.”

Basierend auf den Erkenntnissen haben Deezers Musik-Redakteure eine Playlist mit beliebten Songs von über 20 Musikstilen von Pop über Schlager bis hin zu Punk enthält. Eltern können diese als Anregung nehmen, um sich gemeinsam mit ihren Kinder bekannte Songs und Interpreten der Musikgeschichte anzuhören. Die Playlist „Musikalische Vielfalt für Kinder“ kann hier gehört werden: www.deezer.com/de/playlist/5148506804

Das Deezer Family Angebot bietet ein Konto mit bis zu sechs Deezer Premium Profilen. So können alle Familienmitglieder gleichzeitig ihre eigenen Lieblingslieder hören sowie neue Musik entdecken. Mehr Informationen gibt es auf www.deezer.com/de/offers/family

Vor einigen Monaten fand Deezer in einer globalen Studie heraus, dass es auch ein Alter für den „musikalischen Stillstand“ gibt. Die Deutschen liegen dabei weit vorne und entdecken noch bis zum 31. Lebensjahr neue Musik.